Herrlich süß verströmt der Waldmeister im Frühling einen intensiven Cumaringeruch. Fragst du dich, warum du diesen Duft noch nie bei deinem Waldspaziergang wahrgenommen hast? Das liegt daran, dass sich der einmalige Duft am besten in getrocknetem Zustand entwickelt. Wenn du etwas frischen Waldmeister zwischen den Fingern zerreibst und nach einer Weile daran riechst, kannst du das typische Aroma auch etwas wahrnehmen.
Der duftende Meister des Waldes
Zu finden ist er meist in schattigen Buchenwäldern, dort wo viel Immergrün wächst. Er blüht ab April bis in den Juni hinein. Um ihn frisch zu verwenden, sollte er vor der Blüte gesammelt werden, Trocknen kann man auch das blühende Kraut. Das enthaltene Cumarin kann bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen auslösen, daher empfiehlt es sich eher sparsam damit umzugehen. Der getrocknete Walmeister eignet sich aufgrund seines Duftes zur Herstellung von entspannenden Kräuterkissen, zB mit Lavendel, Minze und Zitronenkraut.
Wirkung und Verwendung
Würzpflanze, Mottenmittel, Räucherpflanze, Wundauflage, homöopathisch, zur Hexenvertreibung oder bei nicht fressen wollenden Kühen – der Waldmeister wurde schon früher vielseitig verwendet. Seine Wirkung reicht von gefäßerweiternd, entzündungshemmend über krampflösend bis hin zu leberreinigend und blutreinigend. Meist wird er hierfür als Tee angewendet – eine Tasse Tee kann auch Kopfschmerzen lindern, zu viel davon bewirkt jedoch oft das Gegenteil.
Den Frühling feiern
Bis Pfingsten dauert es zwar noch etwas, dann kann man ein Waldmeisterfest mit Frühlingsbowle feiern. Aber die Bowle schmeckt auch jetzt schon – vor allem findest du derzeit noch genug Waldmeister vor der Blüte, um ihn dafür zu verwenden. Für die Waldmeisterbowle die Waldmeister-Stängel zu Bündeln binden und aufhängen oder ausgebreitet antrocknen lassen. Dann in einem Gefäß Zucker in Weißwein auflösen und angetrockneten Waldmeister hineinhängen. Nach ca. einer halben Stunde können die Kräuter entfernt und gekühlter Wein hinzugefügt werden. Die Bowle kurz vor dem Servieren noch mit gekühltem Sekt aufgießen und genießen.
Stefanies Tipp:
Man kann den Waldmeisterwein auch aufbewahren, um längere Zeit frische Bowle zuzubereiten, wenn uns später im Jahr der frische Waldmeister nicht mehr zur Verfügung steht.
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Haftungsausschluss: Die Verwendung erfolgt auf eigene Gefahr. Alle Informationen, Anwendungsmöglichkeiten, Heilwirkungen und Verwendungsmöglichkeiten dienen ausschließlich der Information, es wird keine Garantie oder Haftung übernommen. Unbedingt vor medizinischer Anwendung einen Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker kontaktieren.
Quellenverzeichnis:
Siegrid Hirsch & Felix Grünberger - Die Kräuter in meinem Garten, 2018; Daniela Dettling - Die Wildkräuter der vier Jahreszeiten, 2019
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